Jammerst du noch oder lebst du schon?

Übernimm endlich die Verantwortung für Dein Leben.

Ganz schön provokant, oder? Aber wie lange möchtest Du noch (falls es Dich betrifft) in diesem Modus bleiben?

Ich kenne viele Menschen die von grossartigen Dingen träumen, von Zielen die sie unbedingt erreichen wollen, von Visionen die sie begeistern. Und wenn man dann konkret nachfragt, was sie schon alles getan haben um dort anzukommen, dann beginnt die Symphonie aus Jammern, Ausreden und Opferhaltung.

Auf die Fragen: „Wie lange möchtest Du andere Personen oder die Umstände dafür verantwortlich machen, dass sich nichts bewegt?“ oder „Wie lange willst Du Dich gegen Veränderungen stellen und statt dessen lieber leiden?“ werden dann Antworten formuliert, deren Beginn lautet: „Ich kann daran nichts ändern, weil…“
Und alles was nach dem Wörtchen „weil“ kommt, ist eine Lüge, deshalb will ich es auch gar nicht mehr wissen.

Sehr wahrscheinlich ist es eine sehr mächtige Lüge, eine die man sich selber glaubt. Aber so lange man daran festhältt, hat niemand eine Chance daran etwas zu ändern.
Diese Lüge hat sämtliche Barrieren des gesunden Menschenverstandes überwunden. Sie hält einem davon ab, rational über Ursache und Wirkung nachzudenken.
Statt dessen wird man in den Gedanken zu bestimmten Themen immer unklarer. Man sieht sich als Opfer. Opfer von Personen, Opfer von Umständen…

Doch problematisch wird es, sobald der Verstand glaubt, dass es gut ist, dauerhaft im Opfer-Modus zu bleiben. Also auch dann noch, wenn diese natürliche Schutzfunktion eigentlich nicht mehr wichtig ist.

5 sichere Anzeichen dafür, dass Du im Opfer-Modus bist

Lass in Gedanken einmal die letzten Tage oder Wochen Revue passieren. Beobachte Dein Verhalten von außen und schaue mit etwas Distanz auf Dich und Deine heute typische Denk- und Verhaltensweise.
Wie viele der folgenden Aussagen kannst Du für sich mit «Ja» beantworten?

1. Du jammerst oft und irgendwie ist gerade alles doof.
2. Du gibst häufig anderen die Schuld daran, dass es Dir schlecht geht.
3. Du siehst keine Chance, etwas an Deiner Situation zu verändern.
4. Du rechtfertigst Dich häufig für Dein Verhalten.
5. Du fühlst Dich oft ungerecht behandelt.

Kommt Dir etwas (oder alles) bekannt vor?

Warum Du als armes Opfer ein (scheinbar) gutes Leben führst

Wer heute als Opfer unterwegs ist, der hat mit der Zeit (oft unbewusst) gelernt, dass ihm genau dieses Verhalten gut tut.
Möglicherweise ist dieses gute Gefühl in einer wirklich schwierigen Zeit der Trennung, der Trauer oder einer anderen einschneidenden Veränderung im Leben entstanden. In einer Zeit, in der diese Opfer-Haltung auch tatsächlich eine wichtige Schutz-Funktion im Leben hatte.

Doch problematisch wird es, sobald der Verstand glaubt, dass es gut ist, dauerhaft im Opfer-Modus zu bleiben. Also auch dann noch, wenn diese natürliche Schutzfunktion eigentlich nicht mehr wichtig ist.
Jammern und Problemfokussierung werden damit aus Gewohnheit zur scheinbar sinnvollen Überlebensstrategie. Denn diese fünf Dinge sind fast jedem Opfer mit der Zeit lieb und wichtig geworden:

1. Du bekommst Zuneigung und Streicheleinheiten.
2. Freunde und Familie hören Dir immer zu.
3. Dir gehen niemals die Gesprächsthemen aus.
4. Du musst für nichts die Verantwortung übernehmen.
5. Du kannst bei Fehlern immer mit dem Finger auf andere zeigen.

Das Umfeld, der Partner, die Familie – alle haben sich daran gewöhnt, dass man jammert

Oftmals machen sie genau das ja auch. Und viele Menschen aus dem Umfeld haben Mitleid oder zumindest Verständnis für die Situation.
Das alles raubt Energie. Genau die Energie die existentiell wichtig ist, um im Leben seine Beziehungen zum Erblühen zu bringen.

Wie holen wir uns nun die Macht zurück? Die Macht über unser Leben, über unsere Beziehungen, über unsere Gegenwart und über unsere Zukunft.
Dazu kann die folgenede Herangehensweise hilfreich sein.
Nimm Die ein paar Minuten Zeit und setze Dich intensiv mit den folgenden Fragen und Aufgaben auseinander:
Schau Dir eine Situation an über die Du gerne jammerst.
Schau sie Dir total nüchtern an. Kannst Du sie ändern?
Wenn nein: warum steckst Du dann Energie rein?
Wenn ja: Für welchen Teil trägst Du in dieser Situation Verantwortung? Sei wirklich ehrlich mit Dir. Für welchen Teil trägst Du in dieser Situation Verantwortung?
Und dann übernimm die Verantwortung! Gestehe Dir ein, dass Du Deinen Beitrag zu dieser Situation geleistet hast.
Und dann lerne aus den Dingen, die vielleicht schief gelaufen sind. Und stelle einen Plan auf, um sie Schritt für Schritt zu änderm.

Schau dir jetzt einen Menschen an, über den Du gerne jammerst. Schau nüchtern, sachlich, ohne Drama.
Kannst Du ihn ändern? Steht dies in Deiner Macht?
Wenn nein: warum jammerst Du?
Wenn ja: suche Gelegenheiten für eine wertschätzende, wohlwollende Kommunikation. Sprecht über die relevanten Themen ohne Vorwürfe, ohne Belehrungen. Sucht gemeinsam konstruktive Lösungen.
Wenn ihr keine Basis habt und auch keine finden werdet: So hart es auch für manch einen klingen mag – verabschiede diesen Menschen aus Deiner Realität.

Es gibt im Grunde nur eine Möglichkeit, aus dem Opfertum herauszukommen

Und das ist: ENTZUG.
Das bedeutet: Ein totaler Verzicht darauf, Ausreden zu finden, anderen Vorwürfe zu machen und zu jammern. Triff eine Vereinbarung mit Dir selbst, dass Du zum Beispiel für eine Woche komplett auf alle Ausreden, auf alles Jammern und auf jegliche Opferhaltung verzichtest.

Und dann schau mal was passiert!

Sei aber vorsichtig: Wenn Du Dich mit einer Freundin oder Deiner Mutter oder einem guten Freund triffst: Sie werden Dich testen. Lass Dich nicht darauf ein.
Wenn jemand von Euch im Schmerz ist: Anhören – ja.
Mitfühlen – ja, aber nicht mitleiden. Und schon gar nicht jammern!
Wenn Du Dich in das Jammertal eines Anderes mit hineinziehen lässt, hilft es weder ihm / ihr noch Dir.

Frage Dich in solch einer Situation immer: Welche Lösung könnte es für den Grund des Jammerns geben? Für den Auslöser? Warum jammerst Du überhaupt? Das bewegt die ganze Situation automatisch in eine positive Richtung.